Datum: 11.10.2007
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Rauchzeichen aus dem Bundeshaus
Der Nationalrat hat das Gesetz
zum Schutz vor Passivrauch
beraten. Anders als von Kommission
und Bundesrat vorgesehen,
hat sich der grosse
Rat für eine liberale Umsetzung
ausgesprochen. Seine
Finger im Spiel hatte dabei
auch Andreas Stachl, Zigarrenhändler
aus Rapperswil.
«Dürfen wir Sie nach dem Essen in unsere
Smoker-Lounge zu einer feinen
Zigarre einladen?» Dieses Angebot hat
Andreas Stachl, Inhaber der LaCorona-
Zigarren-Geschäfte in Rapperswil und
Uster, den Parlamentariern vor einer
Woche in Bundesbern gemacht. Dabei
hat Stachl nicht etwa daran gedacht, die
Volksvertreter daheim am Obersee oder
im Zürcher Oberland zu bewirten. Die
Lounge, in die geladen wurde, stand
mitten auf dem Bundesplatz.
Mit dieser Aktion setzte sich Andreas Stachl zusammen mit Geschäftspartner
Manuel Fröhlich von Premium-cigars.ch gegen die drohenden restriktiven
Rauchverbote in der Gastronomie
ein. Im Visier hatten die beiden Zigarren-
Geniesser das Gesetz zum Schutz
vor Passivrauch, das nach dem Willen
der vorberatenden Kommission und
vom Bundesrat ein ausnahmsloses
Rauchverbot in öffentlichen Räumen,
am Arbeitsplatz und in der Gastronomie
vorsah. Ein Gesetz, vom dem auch
Stachl betroffen wäre: In seinen beiden
Läden in Rapperswil – oben rechts am
Hauptplatz – und Uster dürfen Kunden
gemütlich Platz nehmen und eine Zigarre
schmauchen.
In Bern setzte sich Stachl für einen
Nichtraucherschutz mit Augenmass
ein: «Wir wollten zeigen, dass wir nicht
einverstanden sind mit dem staatlich
diktierten Gesundheitswahn.» Und
Fröhlich ergänzt: «Die Zigarre ist ein
Genussmittel. Wer verantwortungsvoll
mit Tabak umgeht, soll auch rauchen
dürfen.»
Dieser Ansicht war offenbar auch ein
beachtliches Grüppchen von Parlamentariern.
Es nahm das Angebot des engagierten
Zigarrenhändlers aus Rapperswil
an und paffte vor dem Bundeshaus
eine Zigarre. Gut möglich, dass die aromatischen
Rauchschwaden den einen
oder anderen Parlamentarier versöhnlich
stimmten. Die Rauchzeichen aus
dem Bundeshaus waren jedenfalls klar:
Das Parlament hat nämlich beschlossen,
dass Smoker-Lounges und Fumoirs
mit Bedienung weiterhin erlaubt
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